Mountainman Trail Cup 2023 | Reit im Winkl

3. Rennen des Cups

4,8K Leser 4 Minuten Lesezeit
3. Rennen des Mountainman Trail Cup in Reit im Winkl. Wunderbares Wetter am Freitag mit unschönen Aussichten auf die nahende Regenfront am Abend. Die Nacht im Bulli war entsprechend erholsam und kurz. Merke, parke nicht bei Regen unter Bäumen, wenn es auch Dein Schlafplatz ist. Die Geräuschkulisse nimmt zu.
 
Die ganze Nacht hat es geregnet, perfekt um die Trails nach Vorbild Nasselschwang (sorry, aber das „e“ ist spätestens seit Mai durch ein „a“ ersetzt) umzugestalten.
 

Pünktlich zu 6 Uhr wurden dann auch die letzten Schleusen geöffnet, damit es bloß nicht zu schön wird. Das führte dann dazu, dass das Technik-Zelt direkt daneben einen ungewohnten Andrang wasserscheuer Läufer erlebte – bis etwa 60 Sekunden vor Bimmeling (beim Mountainman gibts Bimmeling statt Peng).
 
Ich hatte mir vorgenommen vor allem auf den ersten Kilometern bis zum Anstieg meine Pace zu laufen und nicht die anderer. Nimmt man sich immer vor, klappt nur selten. Heute schon. Hatte ich den starken Regen erwähnt? Nach den ersten knappen 600hm ging da noch was. Herrlich. Irgendwann hat die Regenjacke dann aufgegeben. Aber ohne wäre es (mir) zu kühl geworden.
 
Mountainman Trail Cup 2023 | Reit im Winkl

Mountainman Trail Cup 2023 | Reit im Winkl

Schlammschlacht – die Neuauflage

Wildromantisch auch die spontan entstandenen Wasserfälle und Gebirgsbäche auf dem Singletrail. Wir hatten längere Zeit das Gefühl in einem Bach bergauf zu laufen. Dazu Schlamm, rutschige Wurzeln, Fels und tiiiefe Pfützen. Irgendwann gibt man auf drumherum zu laufen.
Herrlich auch der Ausblick auf dem höchsten Punkt (1688m) am Eggenbachkogel, wahlweise in die Regenwolken und den Nebel. Bei 10 Grad war aber nicht nur mir NICHT nach Sightseeing.
 
Vor allem auf dem langen Weg bergab in teils schwierigem und vor allem rutschigen Gelände bewunderte ich wieder einmal selbst meine filigrane und elegante Lauftechnik, von Stein zu Stein und über Wurzelsteige schwebend – wie eine Alpengams, nachdem sie mehrfach angeschossen wurde. 4 Wochen nach der wenig spaßigen Faszienbehandlung an beiden Beinen und vor allem rund um die Achillessehnen, ist natürlich noch gar nix wieder super verheilt und auch nicht vollständig „entklebt“. Jeden Tag arbeite ich mit Yoga und Folterwerkzeug daran. Aber egal, ich bin hochgekommen und auch wieder runter, wenn auch zum Erblinden unschön.
 

Running-Therapy auf die harte Tour

Jedenfalls bis km 30! In einem Anfall von Übermotivation nach dem vorletzten VP und mit einigen überholten Läufern, nahm ich die Chance wahr, bei voller Geschwindigkeit im steilen Trail den größtmöglichen Stein mit dem rechten Fuß zu rammen und zu versenken. Wie gesagt, angeschossene Gams. Der Fuß wollte dem Rest des Körper eine endlose Zeit partout nicht folgen und so kam, was verzichtbar war: in einem Rutsch rissen dann auch wirklich die letzten verklebten Faszienfetzen auseinander und das fühlte sich, sagen wir Mal, höchst unerfreulich an! Allerhöchst! Erster Gedanke: das wars jetzt, war super, aber den Rest darf ich bestimmt Quad mit der Bergwacht fahren. Bestimmt hat jetzt die Sehne was abbekommen. Nächstes Rennen in Schweden hat sich vermutlich erledigt, Jordanien wohl auch (wieder). Nach 5 Minuten war es besser als vorher. Unglaublich!
 
So, Rest ist nicht so lustig. Berg runter, Mist Streckenteilung, noch mal Berg statt rüber zum Ziel, egal, mal sehen was noch drin ist. Nicht mehr viel, hat aber gereicht um den Platz zu halten. Nach 4:55h, knapp 38K und 1735hm (Garmin) Ende bei schickem Wetter – immerhin, etwa die letzte Stunde war dann frei von Regen. Gab vermutlich keinen mehr, alles leer.
Ernährungsstrategie: voll aufgegangen! 10 Squeezy Energy Liquids, 8 Salt Tabs, Energy Drink im Flask dazu, eine Flasche Elektrolyte vom einzigen VP den ich besucht habe, die anderen 4 wurden überlaufen.
 
2. Platz AK Cupwertung. Sieht sehr gut aus für einen Podestplatz der AK des Trailcups beim 4. Lauf im Grossarltal (AT) Mitte September. Hab dafür nicht mehr gemeldet, aber komme jetzt trotzdem gerne. 

 
Nachtrag: Zig Wochen später bin ich auf einmal nicht mehr 2. AK sondern 3. AK im Trail Cup, was mich kolossal geärgert hat, wie so etwas zustande kommt. Schon beim Wintertrail gab es eine ähnliche Unregelmäßigkeit deutlich nach dem Rennen und auch hier bin ich vom 2. Platz AK auf den 3. herabgestuft worden. Eine Erklärung war nicht zu bekommen.
 
Im Endeffekt bedeuten die Platzierungen aber dennoch den 2. Gesamtrang AK im Mountainman Trail Cup 2023, denn mit dem Sommertrail in Reit im Winkl habe ich die notwendigen drei Rennen absolviert und leiste mir den Verzicht auf das letzte Rennen in Großarl, welches ich nur noch für die Siegerehrung besuche.
 

THRUELEMENTS ist ein Blog und Mag mit Erfahrungsberichten aus Training, Wettkampf und Abenteuer rund um Trailrunning und Fastpacking. Tests und Produktvorstellungen runden das kostenfreie Angebot ab.

© 2023-2024 All Rights Reserved. Designed and Developed by NinjaCon

Translate »