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Laufen im Regen und bei extrem schlechtem Wetter kann eine Herausforderung sein, für Streakrunner und Ultrarunner ist es oft ein fester Bestandteil ihres Programms. Von Leidenschaft getriebene Läufer zeigen beeindruckendes Durchhaltevermögen und Motivation, selbst wenn die Bedingungen alles andere als ideal sind. In diesem Artikel werden wir beleuchten, wie sich Streakrunner und Ultrarunner motivieren und welche wertvollen Lektionen Läufer daraus ziehen können.
Die Motivation der Streakrunner
Tägliche Disziplin und die Macht der Gewohnheit
Streakrunner setzen sich das Ziel, an jedem Tag für eine bestimmte Zeit zu laufen, unabhängig von Wetterbedingungen. Die Schlüsselkomponente hierbei ist die tägliche Disziplin und die Etablierung einer Laufgewohnheit, die selbst bei schlechtem Wetter aufrechterhalten wird. Normale Läufer können davon profitieren, indem sie realistische Ziele setzen und sich dazu verpflichten, regelmäßig zu laufen, auch wenn die äußeren Umstände nicht optimal sind.
Die Mentalität der Ultrarunner
Ultrarunner-Mentalität: Akzeptanz und Anpassung
Ultrarunner entwickeln eine besondere Denkweise, die das Akzeptieren und Anpassen an verschiedene Wetterbedingungen beinhaltet. Statt sich vom schlechten Wetter abhalten zu lassen, sehen sie es als Teil der Herausforderung und als Möglichkeit, mentale Stärke aufzubauen. Normale Läufer können lernen, ihre Einstellung gegenüber schlechtem Wetter zu ändern und es als Chance zur persönlichen Entwicklung zu betrachten. Nur die Harten …
Praktische Tipps für das Laufen bei Extrem-Wetter
Vorbereitung und Ausrüstung für jedes Wetter
Streakrunner und Ultrarunner wissen, dass die richtige Vorbereitung und Ausrüstung entscheidend sind. Hier können normale Läufer lernen, wie sie sich auf widrige Wetterbedingungen vorbereiten können, sei es durch die Wahl der richtigen Kleidung, das Tragen von wasserfestem Schuhwerk oder die Anpassung ihrer Lauftechnik.
Wenn die Kleidung ideal an die Wetterbedingungen angepasst ist, fällt das Training bei schlechtem Wetter weitaus einfacher. Es ist aber wesentlich, sich mentale Stärke anzueignen und über den Dingen zu stehen, auch wenn das Wasser durch Ritzen läuft, die Socken seit Stunden durchweicht sind und der Wind fast für Stillstand sorgt. Du bist derjenige/diejenige der/die den Kampf gegen die Elemente gewinnen wird, während (fast) alle anderen daheim durch das Fenster schauen und das Trainings ausfallen lassen. Sei stolz auf diese Leistung und den Willen das durchzuziehen.
Die Erkenntnis, dass Du den Elementen getrotzt hast, ist viel mehr wert als das Training an sich. Mentale Stärke ersetzt viel an körperlicher Physis. Nimm es als Herausforderung und erlebe selbst wie Du über Dich hinauswachsen wirst und was dieser Stolz bei Dir bewirkt.
Bei Rennveranstaltungen hast Du auch keine Möglichkeit das Wetter zu beeinflussen – Du kannst aufgeben, natürlich – oder auch gar nicht erst starten. Lasse das nicht zu, es sei denn es ist aus rationalen Gründen sinnvoll (Gefahr). Jede Aufgabe prägt das Unterbewusstsein und die Motivation genauso wie positive Ereignisse. Wer einmal aufgibt, wird es vermutlich wieder tun und die Hemmschwelle sinkt.
Meine ganz persönliche Herangehensweise
Dieser Blog heißt übrigens nicht umsonst ThruElements! Ich bin nicht der schnellste Trailrunner unter den Sternen und ich war auch nur selten der schnellste auf dem Mountainbike oder Rennrad. Bei extremen Wetterbedingungen, egal ob Kälte, Hitze, Regen oder Schnee, kommt aber nach wie vor meine Stunde. Denn ich weiß, in außergewöhnlichen Situationen kann ich die Umstände weitestgehend ausblenden und werde sogar immer stärker wenn erkennbar wird, dass andere sich der Situation ergeben. Das klingt wenig sozial und stark nach Killerinstinkt im Wettkampfmodus – ist es auch. Es hat allerdings seine Grenzen an der Stelle, wo die Sicherheit meiner Mitläufer beeinträchtigt ist.
Eine für mich wesentliche Voraussetzung für das Bestehen in Extremsituationen ist bestmögliches Equipment bei Bekleidung, Technik und Nutrition. Stimmen diese Kernthemen und sind in der Situation tauglich, fällt es mir sehr leicht ein hoch motivierendes Trotzgefühl der Marke „Jetzt erst recht!“ aufzubauen und mich mit den Dingen zu arrangieren, die nun mal nicht änderbar sind. Ich achte daher peinlich genau darauf keine fahrlässigen Fehler bei der Zusammenstellung meines Equipments zu machen.
Zum Beispiel
- renne nicht mit halbvollem Akku in Uhr und Smartphone los
- checke immer per Wetter-App vorab die Entwicklung der nächsten Stunden und werfe einen Blick auf das Radarbild
- rechne im Hochgebirge auch im Hochsommer mit allem und statte Dich entsprechend aus
- verlasse Dich nicht auf VPs – hab immer einen Plan B für Notfälle im Belt oder Rucksack um einen VP auszulassen
- gilt auch für Wasser
- abgelaufene Sohlenprofile können Dich im Gelände und vor allem bei Schlechtwetter den Kopf kosten – wer rutscht, verliert
- superleichte Regenjacken sind echte Gamechanger – wenn ein unerwartetes Gewitter über Dich hereinbricht
- Handschuhe ebenso – wenn die Möglichkeit eines Temperatursturzes auf Frosttemperaturen möglich ist
- wenn ein Trail-Rucksack mit 6 Liter nur 30g weniger wiegt als die 12-Liter-Variante und ich damit dann auch nicht auf Zusatzequipment verzichten muss, wähle ich die größere Variante
Generell: verlasse Dich nicht all zu sehr auf Dinge, die Du nicht beeinflussen kannst. Möglicherweise bist Du dann „over-equipped“ und trägst mehr Gewicht als Du müsstest. Es gilt also abzuwägen, wie wahrscheinlich es ist das etwas schiefgeht und dabei etwas pessimistischer zu denken, als Du es normalerweise vielleicht tust.
Bin ich ein Motivationsexperte? Nein, definitiv nicht. Kannst Du das auch? Auf jeden Fall. Gute Vorbereitung ist bereits mehr als die halbe Miete. Bist Du bestmöglich vorbereitet, läufst im Rahmen dessen was den Bedingungen angemessen ist und overpaced nicht – geht es „nur noch“ darum die Gedanken an die heimelige Komfortzone abzuschalten und sich an der eigenen Widerstandfähigkeit zu erfreuen, die mit jedem Kilometer näher zum Ziel wächst und Dich mit Stolz erfüllt.