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So langsam häufen sich bei mir die Anfragen nach einem Schuh, der zwar in meinen Garmin Connect Trainings auftaucht, aber laut Topo nicht existiert- der Topo Atmos. Inzwischen stehen auch erste Produktvorstellungen und Tests im Ausland in den Startlöchern.
Wohl Zeit, die Katze aus dem Sack zu lassen, was denn da Ende November/Anfang Dezember als neues Modell kommt:
Der Topo Atmos!
Komplett neues Modell mit massig Dämpfung auf Basis der neuesten ZipFoam-Generation (38/33mm – also mit 5mm Drop). Superatmungsaktives 3D-Mesh, ausgeprägter Toe & Heel-Rocker und somit eignet sich der Atmos auch sehr gut für Fersenläufer. Ganz weiche und herrlich angenehme Fersenbox mit stützender Wirkung, spürt man sofort und ich finde das auch ultimativ wichtig bei der Bauhöhe.
Ähnlich wie beim Specter, kommen auch hier wieder Ultralight-Materialien zum Einsatz. Mein Schuh wiegt schlappe 276g in US9, extrem guter Wert für so viel Dämpfung. Bei der Laufsohle geht’s aber nicht so radikal zu wie beim Specter, deutlich mehr Dicke und das ist gut für die Langlebigkeit. Im Vergleich mit dem auch stark gedämpften Topo Phantom 3, ist er trotz des höheren Stacks in der Dämpfung weniger weich, responsiver und agiler. Sehr rutschsicher auch bei Nässe. Also bitte nicht mit dem Phantom vergleichen, es handelt sich um zwei weit voneinander entfernte Schuhe, die aber dennoch den gleichen Freundeskreis teilen werden – so war es bei mir und ich denke es wird auch anderen so gehen.
Ich laufe den Atmos jetzt seit Frühjahr in einer Vorserie und setze ihn bei Long Runs auf der Straße oder harter Forstautobahn ein. Da ich deutlich mehr Trail laufe, hat er es jetzt erst auf 200K gebracht und das reichte, um ihn unter den Roadschuhen zu meinem absoluten Liebling zu machen. Man wächst in ihm deutlich, merkt ihn aber kaum, weil er natürlich die komplette Topo-DNA mit sich bringt.
Breite Zehenbox, führender Leisten, geringes Gewicht und Drop. Die Dämpfung ist dabei besonders effektiv ohne dabei aber zu weich zu wirken und sich non-linear auszubreiten. So etwas kann ich gar nicht leiden und merke das sofort im Kniegelenk. Hier überhaupt nicht.
Der Atmos ist kein Dynamik-Genie wie der Cyclone 2, für Speedtraining würde ich ihn in die zweite Reihe stellen, obwohl er das auch kann. Kommt darauf an, wieviel Speed gewünscht ist. Schwellentraining mache ich aber auch im Atmos. Auf langen Strecken, wie alles was oberhalb Halbmarathon liegt, und ich schließe hier ganz bewusst Ultras ein, ist der Atmos grandios.
Am letzten Urlaubstag in Schweden bin ich mit ihm noch einen 50K am nassen Strand, auf Waldboden, Asphalt und im Gelände gelaufen. Letzteres mag er nicht, dafür ist er auch nicht gebaut, liegt an der Sohle. Alles andere und vor allem natürlich richtig harte Böden, fühlen sich super an. Kraftsparend, angenehm soft, toller Rebound, ermüdungsschonend, bequem.
Jetzt verstehen wohl einige, warum es keine Fotos von mir mit Schuh gab. Ich konnte den Schuh noch nicht zeigen.
Zielgruppe: Läufer mit sehr hohem Komfortanspruch, die auch gerne auf Road Long Runs unterwegs sind. Alle Laufstiltypen, explizit auch Fersenläufer.
Ist er wasserabweisend? Nein, er trocknet aber in Windeseile.
Etwas für heißes Wetter? Definitiv!
Ein Super Cushion Hoka mit Topo-Logo? Wenn Du so willst, aber komfortabler in Sachen Passform / Fit.
Kann man den auch als Lifestyleschuh tragen: Klar, wenn einen – dann den!
Ich höre oft das „Ich mag Laufschuhe mit so viel Dämpfung nicht!“ Probiere es aus und schaue, ob Du Deine Meinung nicht änderst!
Release wird wie gesagt Anfang Dezember 2023 sein, gilt für die Farben Navy und Green/Teal bei den Herren und Sky Blue sowie Dusty Rose bei den Mädels.
Hinweis: Der Autor war zum Release-Zeitpunkt des Artikels Teil des deutschen Topo Athletic Teams.